Ein besserer, kleiner Ferienpark

Der Rat hat nur beschlossen, den Bebauungsplan aufzuheben. Andere Ideen, gar in der Verwaltung? Null. SPD-Ratsmitglied Bernd Schwens hat eine Alternative zum jetzigen B-Plan und den Plänen von Helma skizziert.

Seine Fachkenntnisse als Architekt sind in seine Partei, der SPD-Fraktion, im Rat und der Bauverwaltung nicht gefragt. Das hat Bernd Schwens immer wieder schmerzhaft erfahren müssen, wie ich von ihm aus vielen Gesprächen weiß. Das war zuletzt schon beim Tiggesplatz so, wo sein gutes Konzept zu einer großräumigen Entwicklung des gesamten Iennstadtareals statt eines stumpfen großen Drogerieladens ohne weitere Diskussion im SUI-Ausschuss mit elf zu zwei Stimmen abgeschmettert wurde. Denen von ihm und des Grünen Toni Becker, der inzwischen aus dem Rat ausgeschieden und aus der Partei ausgetreten ist.

Bernd Schwens wird nach dem Wahl am 13. September ebenfalls den Rat verlassen. Allerdings, anders als Toni Becker, nicht aus freien Stücken. Dennoch hat er sich Nächte lang daran gesetzt, alternative Ideen zur Ideenlosigkeit von Helma, des übrigen Rats und des überbezahlten Bau- und Stadtentwicklungs-Fachbereichsleiters Lars Ohlig zu entwickeln und zu zeichnen.

Eine schwäbische Spielwiese?

Von Noch-Bürgermeister Ralph Brodel nicht zu reden. Der hat allen Ernstes in der SPD-Fraktion vorgeschlagen, das Gelände um die Ferienhäuser herum anzuschütten. Um daraus was zu machen?? Eine ebenerdige Spielwiese? Wieviele Lastwagenladungen Sand, Kies und Beton, wieviele Bagger und Raupen wären dafür wohl notwendig?

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Ich zeige die Skizzen von Bernd Schwenk, die er bereits anderen Ratsmitglieder geschickt hat ohne nennenswerte Reaktion, hier als PDFs, gegenübergestellt der Projektskizze von Helma. Damit sich jeder ein Bild davon und eigene Gedanken machen kann. Denn da der Rat ebenso wie die Verwaltung seit etwa 15 Jahren auch bei diesem wichtigen Thema geschlafen hat und immer noch schläft, von den Beschlüssen in den Sonderratssitzung am 9. April abgesehen, müssten auch hier die Bürger, nicht nur die Anwohner in Amecke, die Dinge selbst in die Hand nehmen. Sonst nimmt ihnen Helma alles aus der Hand.

„Nachhaltiger Tourismus“

Bernd Schwens schreibt zu seinen Vorschlägen:

Die Begründungen (für die angestrebte Aufhebung des B-Plans und die Veränderungssperre, LG) sind mE. bisher noch etwas lau und herzlos und lassen nicht unbedingt erkennen, dass die Akteure ein gewachsenes Verständnis für nachhaltigen Tourismus haben.

Eine Feriensiedlung als reine Häuserwüste sollte von vorne herein als unerwünscht deklariert werden. Das darf nicht mehr alleiniger Planinhalt sein. Die Investoren müssen mehr bieten!

Wichtig ist aber zunächst einmal der Bruch mit dem jetzigen Bebauungsplan A26. Die grundsätzliche Richtung stimmt also. Gravierend finde ich weitehin die ungenügend definierte Größenreduzierung. Sie könnte wie folgt definiert werden:


  • 1 Vollgeschoss, lichte Raumhöhe 2,75 m (Wohnebene, Eingang, Bad)
  • 1 ausgebautes Dachgeschoss, Dachneigung 45°, kein Drempel (Schlafebene).
  • In der Summe also 1 ½-geschoßige Bauweise
  • Der Baukörper steht auf Stelzen mit unterschiedlichen Längen. So wird sichergestellt, dass der vorhandene Geländeverlauf weitgehend erhalten bleibt (ökologische und Kostengründe)
  • Keine ausgebauten Untergeschosse, keine Anschüttungen (siehe hierzu die Geländeschnitte A26 NEU)
  • Die maximale Bebauung sollte 75 Gebäude (wie zuvor definiert) nicht überschreiten. Die Gebäude sollten in 3 Bauabschnitten zu je 25 Stück realisiert werden.
  • Eine touristische Infrastruktur ist von Helma nicht vorgesehen. Die wäre aber unbedingt notwendig.
  • Damit nicht noch einmal eklatante Rechtsunsicherheit geschaffen wird, schlage ich zusätzlich die Festsetzung einer Höchstzahl von Betten vor. z.B.: 75 x 2 + 75 x 1 = 225 Betten gesamt
  • Stellplätze wo? Zentral im Eingangsbereich, jetziger Stellplatz, evtl. mit einer zusätzlichen Parkpalette? Dezentral bei den Häusern? Dann sehen die Zuwegungen anders aus, größer und deutlich teurer.

Des Weiteren ist eine differenzierte Gestaltungssatzung ein Muss. Dazu gehören Aussagen zu den Materialien, Farben etc.

„Verstecken und Eingrünen“

Weiterhin müssen die Flächenreduzierungen nach ökologischen, ökonomischen und landschaftspflegerischen Parametern vorgenommen werden. Das könnte man salopp „Verstecken und Eingrünen“ nennen.

Ein qualitativ hochwertiger landschaftspflegerischer Begleitplan, der die Einpassung der Ferienhäuser in die Landschaft und in die einer Erholungslandschaft adäquaten Durchgrünung vorsieht, ist verbindlich direkt beim Bau umzusetzen, ohne zeitliche Verzögerung. Also nicht nur als Feigenblatt.

Das alles müsste auch in Verträgen festgeschrieben werden.

Zwingend sollte die Teilhabe der Bürger in einem umfangreichen Beteiligungsverfahren als Mitentscheider und als künftige Nutzer der mitzuplanenden und mitzubauenden Freizeitinfrastruktur sein. Zu überlegen wäre ihre Einbindung zum Beispiel als Betreiber dieser Infrastruktur.

Dann diskutiert und plant mal schön!

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